Motivation für dieses Projekt war die Kontrolle und Einstellung des Zündzeitpunkts bei meiner CB750 sowie dem Oldtimer meiner Frau (ein BMW 1802 von 1973). Ein genau für diese Zwecke gebaute Zündlicht-Pistole ist im Handel zwar alles andere als teuer, aber DIY ist nun mal von mehr als nur dem Geld sparen begründet. Zudem ist mein Stroboskop durch eine modulare Bauweise zu mehr zu gebrauchen als nur zu diesem einen Zweck.
So kann zum einen das Stroboskop auch von einer intern generierten und einstellbaren Frequenz betrieben werden, wodurch sich im Bedarfsfall damit allerlei Umdrehungsraten auch abseits von Benzinmotoren ausmessen lassen. Der Zündimpuls-Abnehmer ist daher nur ein ansteckbares Modul an das eigentliche Stroboskop.
Ein weiteres Modul ist die Triggerverzögerung, die zwischen den Abnehmer und das Stroboskop geschaltet werden kann und die den Stroboskop-Blitz um eine definiert einstellbare Zeit nach dem Zündpuls verzögert. Von diesem Modul verspreche ich mir z.B. auch die Möglichkeit, den Schließwinkel der mechanischen Zündanlage des 1802 vermessen und einstellen zu können.
Lichtquelle des eigentlichen Stroboskops ist in dem Fall meines Projekts eine weiße LED (D1). Diese ist zwar deutlich dunkler als die in normalen Zündlicht-Pistolen verbauten Blitzlampen, aber in einigermaßen schwach beleuchteten Räumen reicht das Licht der LED doch völlig. T1 und T4 treiben als Darlington-Schaltung den Strom durch diese LED.
Die Erzeugung des Blitz-Pulses erfolgt über die monostabile Kippstufe um die Transistoren T2 und T3, die mit jeder steigenden Flanke auf dem Trigger-Signal durch R8 einen Puls erzeugt, dessen Dauer über das Potentiometer R22 im Bereich von 1ms bis 50ms eingestellt werden kann. Durch die Einstellbarkeit der Pulsdauer lässt sich mit der vergleichsweise schwachen Ausleuchtung durch eine LED ein Kompromiss aus Messpräzision und Ausleucht-Helligkeit finden.
Getriggert wird die Pulserzeugung entweder über eine fallende Flanke auf dem Trigger-Eingang (CON2) oder über den Oszillator um IC3_1. Die entsprechende Auswahl erfolgt über SW2 mit dem auch zwei verschiedene Frequenzbereiche des Oszillators ausgewählt werden können. Zusammen mit dem Poti R21(*) lässt sich der Oszillator damit kontinuierlich auf Frequenzen zwischen 1-11 Hz (entspricht 60-660 1/min) und 10-110 Hz (entspricht 600-6600 1/min) einstellen.
Das eingestellte bzw. durch den Zündpunkt-Abnehmer erzeugte Pulssignal kann über den Fout-Ausgang (CON1) abgegriffen werden, um es z.B. auf einem Oszilloskop oder auf einem Multimeter mit entsprechender Frequenzmessung anzeigen zu lassen. Einstellbar über SW1 ist das Ausgangssignal dabei entweder der tatsächlich erzeugte Blitzpuls oder die Hälfte der erzeugten Frequenz mit einem 50:50 Taktverhältnis.
(*) Mit einem linearen Poti lässt sich die Periodendauer linear verstellen. Mit einem logarithmischen Poti verstellt sich die Frequenz (in etwa) linear.